Auf die Farbe kommt es an: Der Körper: Farbe & Lebensmittelfragen
Vor ein paar Jahren haben die Hersteller von "M & M's", eine US-amerikanische Süßigkeit, die aus einer bunten Mischung verschieden farbiger Schokolinsen besteht, den Linsen eine neue Farbe hinzugefügt: Blau. Blau? Warum Blau? Auch wenn sie erklärten, dass dies das Ergebnis einer Umfrage ihrer m & m Fans war, so wirft dies doch einige Fragen auf. Es kann nämlich sehr wohl sein, dass die blauen Schokolinsen bis zuletzt in der Tüte bleiben, nachdem das Interesse an der Neuigkeit verloren gegangen ist.
Blau ist, von allen Farben des Spektrums, ein Appetitzügler. Diätrezepte schlagen vor, von blauen Tellern zu essen. Oder noch besser, tausche deine Kühlschranklampe gegen ein blaues Licht aus und beobachte wie dein Heißhunger verschwindet. Oder noch ein anderer Tipp: Färbe dein Essen Blau! Eine schwarze Umhüllung ist sogar noch deutlich wirkungsvoller.
Blauer Reis
Die Abbildung zeigt eine Delikatesse, die eigens für die jährliche Nahrungsfete am Ende des Farbenkurses vom Referenten an der Universität von Hawaii zubereitet wird. Es ist "Musubi", ein beliebter Snack, der aus Reis, einer Füllung und "Nori", einem Algen-Wrapper besteht. Ursprünglich ist es japanisch, aber in Hawaii, zumindest in seinem natürlichen Zustand, ist es sehr beliebt. Falls du dich fragst, was das rosa Zeug ist, es ist Frühstücksfleisch. Wenn du selber gefärbte Lebensmittel herstellen möchtest, verwenden ausschließlich natürliche "Lebensmittelfarbstoffe", die du in einem Lebensmittelgeschäft gekauft hast. Andere Färbemittel sind giftig.
Tolle Ergebnisse können auch durch blaue Glühbirnen im Essbereich erreicht werden.
Blaues Essen kommt in der Natur nur äußerst selten vor. Es gibt kein blaues Blattgemüse (blauer Kopfsalat?), kein blaues Fleisch (ein blauer Burger, gut durch bitte), und abgesehen von Blaubeeren und ein paar blau-lila Kartoffeln in entfernten Ecken auf dem Globus, existiert Blau als natürlicher Lebensmittelfarbstoff einfach nicht in signifikanten Mengen.
Farbe und Essen
Folglich löst Blau nicht automatisch Appetit bei uns aus. Darüber hinaus vermeidet die Natur instinktiv Lebensmittel, die giftig sind. Vor einer Millionen Jahre, als unsere frühesten Vorfahren noch auf Nahrungssuche waren, waren Blau, Lila und Schwarz "Farb Warnzeichen" für potenziell giftige Nahrungsmittel.
Die Farbe und die Attraktivität von verschiedenen Lebensmitteln ist eng miteinander verbunden. Allein beim Anblick von Nahrung feuern Neuronen im Hypothalamus. Leute, die Essen im Dunkeln zum Essen angeboten haben, berichteten von einem entscheidenden Faktor, der fehlte, damit das Essen genossen werden konnte: das Aussehen der Nahrungsmittel. Für Sehende, müssen als allererstes einmal die Augen überzeugt werden, bevor das Nahrungsmittel überhaupt probiert wird. Das bedeutet, dass einige Lebensmittel auf dem Markt nicht wegen ihres schlechten Geschmacks, ihrer Konsistenz, oder ihres Geruchs durchfallen, sondern weil der Verbraucher noch nicht einmal bereit ist, sie zu probieren. Farben sind entscheidend, und es gilt allgemein, dass es schwierig ist, einen Verbraucher dazu zu bewegen, Blau gefärbte Nahrungsmittel zu probieren – allerdings werden heutzutage mehr und mehr blaue Nahrungsmittel für Kinder vermarktet. Grün, Braun, Rot, und einige andere Farben sind im Allgemeinen akzeptabel, obwohl dies auch von der Kultur abhängt. Die Japaner sind für ihren kunstvollen Einsatz von Lebensmittelfarben berühmt, einige davon hätten es allerdings vermutlich in den USA schwer, von der Lebensmittel- und Arzneimittel-Überwachungsbehörde zugelassen zu werden.
Buntes Obst und Gemüse
Schwenke ein paar gekochte Spaghetti in verdünnter blauer Lebensmittelfarbe oder koche sie in blau gefärbtem Wasser. (Anmerkung: Verwende für dieses Rezept nur "Lebensmittelfarbstoff", den du zuvor in einem Lebensmittelgeschäft gekauft hast. Andere Farbstoffe sind giftig). Überlege was du mit der Sauce machen kannst. Vergiß nicht zum Garnieren ein paar blaue M & Ms hinzuzufügen.
